Mit der Vergangenheit abschliessen, um an der Zukunft zu arbeiten?

Dies ist ein trauriger, vielleicht belastender Monatsgedanke:

M. musste aus seiner Heimat flüchten und bekam in der Schweiz Asyl. Er integrierte sich und war auf dem Weg in eine gute berufliche Position. Nun kam eine Geschichte, eine Liebesgeschichte, aus seiner Vergangenheit wieder in sein Leben. Seine Freundin aus seiner ehemaligen Heimat wurde von ihrer Familie bedrängt, gewaltsam festgehalten, bestraft und mit dem Tod bedroht – weil sie mit M. eine sexuelle Beziehung eingegangen war. M. reiste in den Ferien in seine ehemalige Heimat, heiratete die Frau und rettete sie so vor weiterer Gewalt.

Zurück in der Schweiz bekam er bald die Nachricht, dass er nun sein Asyl verlieren wird. Er durfte nicht in sein Heimatland, aus dem er geflüchtet ist, zurückreisen.

Wir erwarten von Menschen, mit ihrer Vergangenheit zu brechen, das alte komplett hinter sich zu lassen, wenn sie hier in der Schweiz eine Zukunft aufbauen möchten. Vielen Flüchtlingen gelingt das. M. gelang es nicht.


Was mussten Sie zurücklassen, um eine bessere Zukunft zu haben? Oder erlauben Sie es sich, zumindest teilweise, an der Vergangenheit fest zu halten?