Autorität in der Führung
Viele Führungskräfte scheinen mit ihren bisherigen Instrumenten wie Prozessgestaltung, MbO, Qualitätskontrolle, Belohnung etc. in unserer „VUCA*-Zeit” an Sicherheit und Handlungsfähigkeit zu verlieren. Es ist (ähnlich wie in der Pädagogik**) eine „neue Autorität“ gefragt.
Autorität ist nicht Macht. Autorität beruht auf dem Respekt, den Mitarbeitende von einer Führungsperson haben und dem Einfluss, den sie dieser Führungsperson zusprechen. Das sind Dinge, die nicht befohlen, erzwungen oder mittels Direktiven angeordnet werden können.
Autorität ist etwas, das in der Beziehung entsteht. Sie entsteht und wächst, wenn Führungskräfte
- den einzelnen Mitarbeiter sehen – als Fachperson, aber auch als Menschen;
- die Mitarbeiter hören, ihre Meinung ernst nehmen;
- für den Mitarbeiter selbst als Mensch wahrnehmbar sind (qualitativ) und auch präsent sind (quantitativ);
- selber eine ausgesprochene und nachvollziehbare Meinung haben;
- Stellung beziehen und die Position auch bei Widerstand behalten;
- Vertrauensvorschüsse geben – auch durch Delegation von Verantwortung;
- Kooperation und Vernetzung der Mitarbeiter untereinander und mit externen Akteuren zulassen / fördern / als Gewinn sehen;
- rollenadäquate Skills haben;
- (und, last but not least) ehrliche, wertschätzende Feedbacks geben.
Wo möchten Sie ansetzen, um mit neuer Autorität der Herausforderung “Führung” besser gerecht zu werden?
**siehe “Omar, H. & v. Schlippe, A. Stärke statt Macht.”