Nicht Angst, sondern Dringlichkeit!
Ich wurde kürzlich gefragt, ob Angst in Organisationen nützlich sein kann als Treiber, als Motivator, als eine hilfreiche Energie beim Anpacken von Problemen.
Meine erste Antwort war «Nein»: Angst schränkt die Denkfähigkeit ein und führt zu einer Minimierung der Handlungsvarianten. Meine zweite Antwort ist jedoch «Ja»: Vorausgesetzt, es bleibt nicht beim unreflektierten Gefühl.
Dazu kurz fünf nützliche Schritte für den Umgang mit Angst.
Wenn bestimmte Zukunftsszenarien Angst machen, dann (1.) nehmen Sie dieses Gefühl ruhig wahr und benennen es für sich als das, was es ist: Ein Gefühl. Besprechen Sie (2.) Ihre Sorge mit Ihrem Team und mit Ihren Partnern – und machen Sie sich (3.) auf die gemeinsame Suche nach dem Bedarf, der hinter der Angst steht. Und wenn Sie dann für die Deckung dieses Bedarfs noch (4.) eine möglichst attraktive Zielvorstellung formulieren sowie (5.) eine Strategie, wie Sie dieses Ziel erreichten können – dann sind Sie und Ihr Team (was die Wirkung der Gefühle auf Ihr Denken betrifft) optimal ausgestattet für eine erfolgreiche Problemlösung.
Die Angst, die Sie ursprünglich spürten, nehmen Sie nicht mehr als Einschränkung wahr, sondern als ein Gefühl der Dringlichkeit – eine Energie, die in Handlung umgesetzt werden kann.
Das “Gefühl der Dringlichkeit” ist der erste Schritt eines Veränderungsprozess. (John Kotter, Leading Change)